Meilenstein für den Neubau Kinderspital Zürich, Wettbewerbsgewinner bestimmt


     


quelle : Herzog & deMeuron
quelle : Herzog & deMeuron
Zur Realisierung eines Neubaus in der Lengg wurde vom Kinderspital 2010 der Wettbewerb „Planerauswahlverfahren mit Präqualifikation“ ausgeschrieben. Auf Empfehlung des Beurteilungsgremiums hat die Stiftungsexekutive des Kinderspitals Zürich -Eleonorenstiftung am 3. Mai 2012 einstimmig das Projekt von Herzog & de Meuron, Basel, zum Sieger gekürt.
Dieser Entscheid stellt einen Meilenstein für die künftige Spitalversorgung von Kindern und Jugendlichen dar und sichert zudem langfristig die national und in ausgewählten Bereichen
auch international hervorragende Position des Kinderspitals Zürich.

Das Kinderspital ist schweizweit das grösste Spital für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen; sein Einzugsgebiet ist überregional. Im Kinderspital wird das vollständige Spektrum
aller kinder- und jugendmedizinischen und kinderchirurgischen Fachgebiete der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin angeboten.

Das Kinderspital kämpft am heutigen Standort in Hottingen seit Jahren mit sehr beengten Platzverhältnissen und einer zunehmend veralteten Infrastruktur. Damit das universitäre Spital
seinen Leistungsauftrag in Lehre und Forschung und in der medizinischen Versorgung auf hochstehendem Niveau auch in Zukunft gewährleisten kann, plant die Stiftung seit längerem
die Erstellung eines Neubaus in der Lengg.

Zur Evaluation eines kompetenten Teams zur Planung und Realisierung des Neubaus wurde ein selektives zweistufiges Planerauswahlverfahren ausgeschrieben. Von 25 präqualifizierten
Teams nahmen in der ersten Stufe 19 Teams am Wettbewerb teil. Fünf Teams wurden zur Bearbeitung ihrer Projekte zur zweiten Stufe zugelassen. Die detailliert vorbereiteten Wettbewerbsgrundlagen, die lange intensive Bearbeitungszeit und der in der 2. Stufe geführte Dialog zwischen den 5 Teams und einem Ausschuss des Beurteilungsgremiums führten dazu,
dass die abgegebenen Projekte durchwegs einen hohen Bearbeitungsstand aufweisen.

Das Beurteilungsgremium hat an seiner Sitzung vom 26. April die Projekte nach funktionalen, städtebaulichen, ästhetischen und wirtschaftlichen Kriterien beurteilt und der Stiftungsexekutive
des Kinderspitals einstimmig empfohlen, das Projekt der Architekten Herzog & de Meuron, zum Siegerprojekt zu küren. Die Stiftungsexekutive des Kinderspitals ist der Empfehlung
des Beurteilungsgremiums gefolgt und hat am 3. Mai 2012 einstimmig beschlossen, dem Team Herzog & de Meuron, den Zuschlag zu erteilen.

Das Siegerprojekt ist das wirtschaftlichste Projekt mit einer hohen betrieblichen und organisatorischen Funktionalität, dem geringsten Flächenverbrauch und dem geringsten Volumen.
Gleichzeitig entspricht es in hervorragender Weise der Forderung nach einem kindergerechten Gebäude.

Es wird mit der Inbetriebnahme des Neubaus im Jahr 2018 gerechnet; die Kosten für den Neubau liegen aufgrund von Grobschätzungen in der Grössenordnung von 550 – 600 Millionen
Franken.

Mit dem geplanten Neubau werden sowohl die betrieblichen als auch die räumlichen Bedürfnisse des Kinderspitals für die Zukunft sichergestellt. Für die Patienten entsteht ein innovatives
und kinderfreundliches Spital, in welchem sich sowohl Kleinkinder als auch Jugendliche und deren Eltern, trotz ihres individuellen Schicksals, wohl und geborgen fühlen. Auch den
Mitarbeitenden werden die funktionale und architektonische Ausgestaltung des Neubaus zugute kommen. Der Ablauf von Behandlungs- und Arbeitsprozessen soll effizient und überschaubar
gestaltet werden, was den heutigen Qualitätsanforderungen an ein national und international anerkanntes Universitätsspital Rechnung tragen wird.

Der Campus Lengg soll gestärkt und der Universitätsbetrieb mit flexibel gestalteten Hörsälen, die vielen Interessenten dienen können, ergänzt werden. Das neue Kinderspital wird
sich nahtlos in die kantonale Gesamtstrategie zur medizinischen Versorgung einfügen, die eine Stärkung der universitären hochspezialisierten Versorgung und Forschung am Standort
Zürich vorsieht.

Im Umfeld eines verschärften Wettbewerbs sichern die optimale Funktionalität des Neubaus und der kostenbewusste Umgang mit Flächen und Räumen eine hohe Wirtschaftlichkeit und
lassen eine kostengünstige Leistungserbringung erwarten. Das Siegerprojekt zeichnet sich durch zwei verschiedenartig gestaltete Baukörper aus, dem eigentlichen Spitalgebäude und dem Gebäude für Lehre und Forschung. Der eigentliche Spitalbau auf dem Areal Süd besteht aus einem flachen 3-geschossigen Baukörper mit vorund zurückspringenden Geschossen und einer feingegliederten Fassade. Im Gegensatz dazu setzt der Baukörper für Lehre und Forschung in Form eines Rundbaus einen Kontrapunkt zum Spitalgebäude. Die Integration der beiden unterschiedlichen Baukörper in das heikle Umfeld mit dem Schutzobjekt der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich erfüllt die anspruchsvollen und komplexen städtebaulichen Rahmenbedingungen.

Während sich der Spitalbau mit einer zurückhaltenden äusseren Erscheinung manifestiert, wirkt das Innere mit seinen runden und rechteckigen Innenhöfen, die sich gegenseitig durchdringen, umso lebendiger. Vermittelt wird ein Reichtum an verschiedenartigen Aus- und Einblicken in eine spannende für Kinder massstabsgerechte Innenwelt. Die Patientenzimmer
vermitteln mit ihren gewölbten nach aussen gezogenen Decken und dem hohen Holzanteil für Kinder und Jugendliche eine grosse Geborgenheit.

Nach diesem Entscheid sind für das Kinderspital auf dem Weg zu einem Neubau nun die nächsten Phasen – Vorprojekt, Bauprojekt und Kostenvoranschlag in Angriff zu nehmen und
bis zur Baureife weiterzubearbeiten.

http://www.herzogdemeuron.com
http://www.kispi.uzh.ch

24/05/2012


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